Dies ist ein Notfall.
In diesem Moment bereiten der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro und seine Verbündeten im Kongress einen Angriff auf den Amazonas, seine Bevölkerung und die Zukunft des Lebens auf diesem Planeten vor.
Seit seinem Amtsantritt hat Bolsonaro die Beschlagnahmung, den Diebstahl und die Abholzung auf indigenem Land beschleunigt. "Wo es indigenes Land gibt, gibt es auch Reichtum", hat Bolsonaro gesagt. "Jedes Reservat, das ich verkleinern kann, werde ich verkleinern."
Allein im Jahr 2019 ist die Zerstörung in indigenen Gebieten um 135 % angestiegen, während die Abholzung des Amazonasgebiets seit Bolsonaros Amtsantritt um 85 % zugenommen hat.
Infolgedessen warnen Wissenschaftler*innen, dass der Amazonas einen unumkehrbaren Kipppunkt erreicht. An diesem Punkt wird der Regenwald nicht mehr genug Niederschlag erzeugen, um sich selbst am Leben zu erhalten. Stattdessen wird der Amazonas in einen Teufelskreis geraten, der Milliarden Tonnen CO2 in unsere Atmosphäre treiben wird.
Entgegen dieser Warnungen treibt Bolsonaro Pläne voran, die den Amazonas über seinen Kipppunkt bringen werden - und auf dem Weg dorthin die Bevölkerung enteignet.
Der Gesetzesentwurf PL 490 wird indigenes und Quilombola-Land für den Bergbau und die Agrarindustrie öffnen und gleichzeitig neue Gebiete für die indigenen Gemeinschaften ausschließen. Der Gesetzesentwurf PL 2633, bekannt als "Landgrabbing-Gesetz", wird den privaten Diebstahl von öffentlichem Boden ermöglichen. In der Zwischenzeit werden Pläne für Megaprojekte wie die Ferrogrão-Eisenbahn indigene Gemeinschaften im Dienste der Profite multinationaler Unternehmen verdrängen.
Kurz gesagt, Bolsonaro plant einen "neuen Völkermord an der indigenen Bevölkerung".
Doch die Gemeinschaften an vorderster Front wehren sich. Noch in diesem Monat versammeln sich indigene Nationen, Völker, Konföderationen und ihre Anführer*innen in der Hauptstadt Brasília im Lager Luta pela vida ("Kampf für das Leben") - und rufen zu deiner Unterstützung auf.
"Dies ist ein Aufruf zur Solidarität", schrieb die brasilianische Vereinigung der indigenen Völker (APIB) in einem Brief an die Progressive Internationale. "Wir bitten euch um eure Unterstützung, damit wir diese Katastrophe verhindern können."
Deshalb entsendet die Progressive Internationale eine Delegation von Abgeordneten, Arbeiter*innen und Vertreter*innen indigener Völker nach Brasilien: um Bolsonaro zu stoppen, den Amazonas zu verteidigen und der Bevölkerung in ihrem Kampf um das Leben beizustehen.
Foto: Oregon State University